Teddy
zog zwei Monate nach Tommis Tod ein.
Ich wollte zwar nach Tommis Tod irgendwann
mal wieder eine Katze, aber meine Trauerzeit dauerte noch an.
Ich
hab viel geweint. Immer und immer wieder Tommis Fotos hervorgeholt und wieder
geweint. Freunde wollten mich aufmuntern und schafften es nicht. So auch eine
eine liebe Freundin und Nachbarin, Ilse.
Ilse und ihre Schwester boten bzw.
bieten verwaisten Katzen eine Pflegestelle in einem ausgebauten
Keller.
Meine Mutter hatte ihr erzählt,
wie sehr ich an dem Verlust von Tommi zu knabbern hatte und so bekam ich eines
Tages den Anruf, da wäre ein 1jähriger Kater mit Namen Teddy, der sich gar nicht wohl
fühlen würde im Katzenkeller und ob ich ihm für ca. 2 Wochen
einen Pflegeplatz zur weiteren Vermittlung geben könnte.
Naja, armer Pflegekater, Platz und Zeit waren
da, ich brauchte mich nicht um die Vermittlung kümmern - warum dann nicht. Am
nächsten Tag holten wir Teddy ab.
Am
01.03.1992 sind Mutter und ich zu Ilschen gefahren und ab in den Katzenkeller. Ich rief nach Teddy. Sofort stand ein
strammes, schwarz-weißes Etwas vor mir und
schmiegte sich an meine Beine. Dann lief er davon um sein Bällchen hervorzuholen,
um es mir zu zuzukicken. Er war mir sympatisch.
Wir
verfrachteten Teddy in den Kennel und ab nach Hause. Damals wohnte ich noch
bei meiner Mutter in der 3. Etage eines Mietshauses. Ungefähr 4 Monate später
hatte ich meine eigene Wohnung in der 1. Etage des selben Hauses.
Da Mutter und ich alles
was eine Katze brauchte und erwartete weggepackt hatten um nicht immer in frischen Wunden zu rühren, war auch erstmal kein Katzenklo bereit. Das Kistchen
stand zwar da - aber es war nichts drin.
Teddy
lief in Mutters Wohnung herum, nahm alles in Augenschein und fühlte sich sichtbar
wohl. Plötzlich fing er an zu maunzen. Teddy lief suchend herum. Ilschen
rief nach ihm: "Teddy - machst du den Lockruf?" Teddy lief herum
und suchte und suchte und rief und rief. Dann setzte er sich
neben meine Mutter auf die Couch und dann passierte es! Teddy schaute nochmal
verzweifelte in die Kaffeeklatschrunde und dann setze er einen Megahaufen mitten
auf die Couch direkt neben Mutter. Ich dacht nur "Auweia". Um Mutter
wars ab diesem Moment geschehen. Sie hat ihm den Riesenhaufen nicht übel genommen.
Im Gegenteil - ihr Herz hatte er erobert mit einem Riesenhaufen. Lags an dem Stinkehaufen oder
an dem Blick: 'Tut mir leid - aber ich wußte doch auch nicht wohin - ist doch
nix da'.
Selbstverständlich wurde alles was Teddy so brauchte schnell hingestellt und
er zog in seine neue Pflegestelle ein.
Aus zwei geplanten 2
Wochen sind nun mittlerweile
über 14 Jahre geworden. Irgendwie hab ich nach all den vielen Jahren das Gefühl,
Teddy wurde bei der Weitervermittlung völlig vergessen - oder war das Absicht :-)?